Praktikum

Erfahrungsbericht

Erfahrungsbericht

Wahlstudienjahr-Praktikum Endamarariek Health Center, Januar 2023

Mein Name ist Fabia, ich bin 27 Jahre alt und studiere im letzten Studienjahr Medizin an der Universität Bern. Im Rahmen meines Wahlstudienjahres wollte ich in einem Landspital in Tansania ein einmonatiges Praktikum absolvieren. Das Endamarariek Health Center erschien mir als der perfekte Ort dafür, da es ein etablierter und gut organisierter Praktikum-Ort ist. Und meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht, im Gegenteil. Die Angestellten des Spitals sind sehr vielseitig kompetent und motiviert. Sie haben meinen zwei Mitpraktikantinnen und mir mit Enthusiasmus medizinische Fertigkeiten beigebracht, sich all unseren Fragen gestellt und waren interessiert mit uns über die Unterschiede zwischen der Schweiz und Tansania zu diskutieren. Wir waren immer willkommen und durften überall dabei sein, wo wir wollten: beim Report und der Visite waren wir dabei, assistierten bei Sectios oder anderen Operationen, konnten bei Geburten mithelfen, in der Sprechstunde dabei sein, Ultraschall Untersuchungen unter Supervision durchführen, den Nurses bei Verbandswechsel oder bei der Medikamentenverabreichung helfen, pVK’s legen, bei Kinder- oder Schwangerschaftsuntersuchungen helfen, Impfungen verabreichen oder bei anderen Eingriffen wie Zahnextraktionen oder Abszessspaltungen assistieren.

Gerade der Chefarzt Dr. John und der sehr erfahrene Arzt Dr. Bayo beeindruckten uns mit ihrem breiten Wissen und ihrer pragmatischen Medizin, nahmen sich viel Zeit für uns und zeigten uns auch immer wieder die Grenzen der Medizin in Endamarariek auf.

 

Die Unterbringung im Guesthouse war für die Verhältnisse luxuriös und für alle Mahlzeiten wurden wir grosszügig von Rozy bekocht. Das Dorf liegt wunderschön und bietet viele Ausflugsmöglichkeiten, nur wenige Autofahrstunden von Touristenattraktionen Ngorongoro Krater, Lake Manyara und Serengeti entfernt. Trotz dieser Nähe waren wir als Schweizerinnen im abgelegenen Dorf eine ziemliche Attraktion. Doch auch daran konnten wir uns gewöhnen und lernten die Authentizität dieses Dorfes zu schätzen. Der Spital Manager Barnabas kümmerte sich toll um uns und war ein wertvoller Ansprechpartner. Highlights waren für mich die Geburten, bei denen ich von den erfahrenen Hebammen viel lernen konnte und auch mithelfen durfte. Ein weiteres Highlight war, als wir helfen konnten ein älteres Ultraschallgerät wieder in Betrieb zu nehmen oder den Nurses einfache Ultraschall Funktionen wie die fötale Herzfrequenzbestimmung zeigen konnten. Sie waren dankbar und wir froh, eine Kleinigkeit zurückgeben zu können. Ein weiteres grosses Highlight war der enge Kontakt zu Rozy, ihren Freunden und zu den jungen Nurses, und unsere gemeinsamen Ausflüge zu den Wasserfällen, zum Markt, gemeinsames Kochen und Essen, oder Kartenspielabende. Ich möchte mich herzlich bei der Stiftung bedanken, die dieses einzigartige Erlebnis ermöglicht. Aber natürlich auch bei Barnabas und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Spitals für die Gastfreundschaft und das grosse Engagement für uns Studierende. Den zukünftigen Volunteers kann ich diese Erfahrung nur wärmstens empfehlen, denn ich glaube es ist sehr wertvoll, ein Stück Endamarariek auf dem eigenen Weg mitzutragen.

abendliches Kartenspielen im Guesthouse
auf dem Markt Endamarariek
Ultraschalluntersuchung bei einer schwangeren Frau
Ausflug in die Umgebung von Endamarariek
Medizinstudentinnen aus der Schweiz im Health Center Endamarariek
Ausflug mit dem Motorrad in die Umgebung von Endamarariek